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Auf den Kala Patthar und nach Lobuche

16.02.2010        Kala Patthar (5550m) Aufstieg 2 Stunden, Abstieg 1 Stunden und 10 Minuten.
                          Dann nach Lobuche (4910m) mit 2 Stunden Wanderzeit. Zusätzlich 1/2 Stunden Aufenthalt an der Pyramide.

Heute ist der Gipfeltag. Ich fühle mich nicht optimal, aber doch erheblich besser als gestern.
Kusang bekam gestern ein angemessenes Trinkgeld. Er nimmt ungefragt meinen Rucksack und ich lasse ihn gewähren.
Sonst wäre es mir unangenehm, wenn ein Anderer meinen persönlichen Rucksack trägt, aber das ist nun mal eine Ausnahmesituation.

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Der Kala Patthar ist ein falscher Freund:
Man steigt hinauf und denkt, dass man drei Viertel der Strecke geschafft hat, dann sieht man hinter einer Kuppe den eigentlichen Gipfel hervorschauen, der noch ein ganzes Stück weiter ist.

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Aber mit der Sicht auf seinen großen Bruder, den Pumo Ri entschädigt er uns wieder.

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Rechtzeitig verlassen die anderen Trekker den Gipfel, so dass wir ungestört oben sein können.
In der Hauptsaison ist es dort häufig so voll, das es zum Gedränge kommt. Der Februar ist eben der ideale Monat. Wetterglück braucht man in jedem Fall.

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Überall finden wir Spuren, dass die Gegend vor erdgeschichtlich kurzer Zeit (gerade mal 100 Mio Jahre) noch Meeresboden war.

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Nach zwei Stunden sind wir oben und genießen die unvergleichliche Aussicht.
Und wir sind gerührt: wir haben es tatsächlich geschafft. Für die Mühe werden wir mehr als entschädigt.

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Phantastische Fernsicht in alle Richtungen.
Das ist häufig im Februar (wenn es nicht schneit), in der Hauptsaison aber nur selten.

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Ich will noch mal kurz ein paar Meter ganz nach oben da ruft der Guide schon: “nicht weiter!” und recht hat er:
die oberen Steine sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Da verzichte ich auf den letzten Meter.

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Schnelle Fotos in alle Richtungen.

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Nach Osten zum Everest.

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Nach Süden zum Auslauf des Gletschers.

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Nach Norden zum Pumo Ri (7165m)

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Die Ama Dablam (6856m) ist nicht zu unrecht und auch aus dieser Perspektive einer der schönsten Berge der Welt.

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Everest mit Westschulter, knapp sieht man den Lothse. Der Nuptse im Vordergrung und davor der Gletscher.
Als Sonderbonus erhalten wir die tolle Wolkenformation über dem Everest.

gefühlte minus 30 Grad

Der Wind beutelt uns kräftig.

im Wind: gefühlte minus 40 Grad

Wir haben ihn nicht bezwungen, er hat uns nur kurz geduldet und er hat uns auch nur sehr widerwillig kurz geduldet.

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Hier die Gipfelpyramide mit dem gelben Band und dem Südgipfel. Der Hillary Step ist oberhalb des Südgipfels knapp hinter der Kante verborgen.

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Hier der Südsattel zwischen Everest und Lhotse.
Wenn man hier bei günstigem Wetter um 02:00 Uhr aufwacht, ohne Kopfschmerz und mit gutem Gefühl, mit zwei Litern heißem Tee in der Kanne und mit zwei Flaschen Sauerstoff im Rucksack, die Ausrüstung ist klar und der Climbing-Sherpa ist auch gut drauf, ja dann kann es los gehen ...

Hinter dem dunklen Hügel im Vordergrund befindet sich die Stelle, wo wir am Vortag im “Basecamp” waren.
Auf der grossen Fläche links lagern in der Saison die Teams der Gipfelaspiranten.

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Nach fünf Minuten ohne Handschuhe kann ich vor Kälte die Kamera nicht mehr bedienen und wir entscheiden uns zum Abstieg.

Auf dem Kala Patthar spielen sich häufig erschüttende Dramen ab:
Da schleppen regelmäßig Trekker eine Fotoausrüstung für 4.000 € mit einem Gewicht von drei Kilo auf den Berg (und hier wiegt jedes Kilo doppelt, also: sechs Kilo) und dann ist die Batterie eingefroren.
Also immer einen Reserveakku in der Innentasche der Jacke tragen!

Danach geht es zur Lodge in Gorak Shep, wir packen unsere Sachen und los geht es zurück nach Lobuche.

Kurz vor Lobuche kann man einen Abstecher zur Pyramide machen.
Die Pyramide ist ein italienisches Forschungslabor.
Die Arbeit dort ist abwechslungsarm und wenn ein Trekker Interesse hat, wird er gern eingeladen und man zeigt bereitwillig die Laboratorien, insbesondere das meteorologische Labor, das Umweltlabor, Sport und Physiologie, Medizin und Physik.

Von hier aus werden minütlich viele meteorologische Parameter (insbesondere Temperatur, Sonnenintensität und Wind) aber auch ein Bild der WebCam ins Internet gestellt. Diese Infos helfen natürlich bei der Vorbereitung der Reise und dienen der Einstimmung.

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