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Die Königsetappe

25.04.2008
Die Königsetappe, der Weg von Thame nach Kongde.

Für heute ist die schwierigste und längste Stecke der Tour geplant: von Thame (3800 Meter) zur Kongde Lodge (auf 4250 Meter).

Die Nacht über habe ich mir Sorgen gemacht, wie es weiter gehen soll. Ich habe in mich hineingehorcht und versucht zu ermitteln, wie es mir geht. Kann ich es verantworten, die Königsetappe zu wagen. Wenn die Vernunft siegt, würde ich abbrechen und nicht weiter gehen, aber was dann? Würde meine Frau bei mir bleiben? Sicher ja. Würden es die Anderen ohne uns probieren? Würde ich später nachkommen oder umkehren. Würde der Sherpa zulassen, dass sich die Gruppe trennt?
Tausend Szenarien gehen mir durch den Kopf.
Alle Risiken werden mit Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotential abgewogen, welche Rückfallposition gibt es jeweils? Welche Massnahmen mindern die Eintrittswahrscheinlichkeit und den Schaden für die Gruppe.
Mehrfach versuche ich, zu schlafen um die Entscheidung dann beim Frühstück zu fällen.

Beim Frühstück beschliesse ich: ich gehe mit, lasse aber den Rucksack weitgehend leer und nehme nur das Wasser und das Lunchpaket mit. So habe ich auf der Königesetappe auch meine Fotoausrüstung nicht dabei und zeige Fotos, die meine liebe Gattin gemacht hat. 

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Im Bambuswald sehen wir, wie bunte, türkisblaue Wesen durch das Gestrüpp huschen. Bald wird uns klar: das ist der seltene Glanzfasan, engl,; Impeyan Pheasant, (Lophophorus impejanus), den wir hier sehen dürfen.

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Nach acht Stunden sind wir vor der Schlüsselstelle.
Da kommt uns der Kitchen-Boy der Kongde-Lodge entgegen und bringt heissen Tee und Gebäck.
Selten hat heisser Tee so gut getan.

Dann kommt ein verwegener Aufstieg über eine steile Steintreppe, die erst vor kurzem in Handarbeit in den Fels gelegt wurde. Wir kriechen unter einem Überhang über ein Eisfeld. Das Eis ist mit Moos und Erde belegt, damit wir nicht auf dem blanken Eis kriechen müssen. Wir überwinden noch ein steiles Schneefeld, wandern noch ein Stück bergauf und bald wird uns klar, dass es nun wirklich nicht mehr weit ist.
Bald sehen wir das Hotel und vor der Schwelle des Hotel wartet der Erste auf den Letzten. Wir beglückwünschen uns und gehen gemeinsam den letzten Meter, wie wir das immer machen.

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